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Teufelskralle – Wirkung, Anwendung, Studien

Göttliches Unkraut

Überblick

Die Teufelskralle (Harpagophytum procumbens) ist eine afrikanische Pflanze, die zu den Sesamgewächsen gehört. Sie wächst in den besonders trockenen Wüstengebieten der Kalahari, in der Savanne und auf roten, sandigen Böden. Auf Schwemmlandgebieten gedeiht sie ebenfalls recht gut und übersteht dort auch längere Trockenperioden. Die Hauptvorkommen der Teufelskralle, die auch „Trampelkette“ genannt wird, sind Südafrika, Namibia, Botswana und Simbabwe. Sie ist in der Welt der Naturheilmittel in Europa erst seit ca. 15 Jahren bekannt. Die Wurzeln werden zu einem Tee oder einer Tinktur verarbeitet und gegen Schmerzen und Entzündungen verabreicht. Vor allem bei Gelenkschmerzen und rheumatischen Beschwerden hat sich diese Heilpflanze inzwischen bestens bewährt. Darüber hinaus wirkt sie abschwellend und fördert die Mobilisierung steifer Gelenke. Aufgrund ihrer Bitterstoffe ist sie auch sehr gut gegen Verdauungs- und Magenbeschwerden geeignet. Ihre Wirkstoffe sind Irodoid, Procumbin und Zimtsäure.

Ihren schauerlichen Namen verdankt die Teufelskralle ihrem Fruchtkörper. Er wird als Stern ausgebildet, an dessen Spitzen sich hakenartige Auswüchse formen. Diese dienen dazu, damit sich die Samenkapsel an das Fell vorbei ziehender Wildtiere fest krallen kann und die Pflanze damit verbreitet. Nachdem die heilsame Wirkung von der westlichen Naturheilkunde entdeckt wurde, geriet die Teufelskralle zunächst in Gefahr, gänzlich ausgerottet zu werden. Der Bedarf dieses hoch wirksamen Naturheilmittels konnte schnell nicht mehr mit den natürlichen Ressourcen mithalten. Heute wird die Teufelskralle jedoch in speziell für sie entwickelten Kulturen angelegt. Das sichert ihren Bestand und hält die Qualität auf einem gleich bleibenden, hohen Niveau. Ihre perfekte Reife erreicht die Teufelskralle mit ca. 5 Jahren. Das macht ihren Anbau sehr nachhaltig und sorgt bei der einheimischen Bevölkerung für eine kontinuierliche Einnahmequelle.

Wirkung

Teufelskralle gegen Arthrose

Die Medizinmänner in den indigenen Stämmen der Kalahari verwenden die Teufelskralle schon seit Menschheitsgedenken gegen Gelenkschmerzen. Rheuma, Arthrose und andere Gelenkkrankheiten werden mit ihr schon seit Jahrtausenden erfolgreich behandelt. Mit ihrer Hilfe ließen sich die Beweglichkeit älterer Jäger bewahren, so dass sie länger an der Gruppenjagd teilnehmen konnten. Damit konnten die jüngeren Jäger länger von der Erfahrung der älteren profitieren, was die Menschheit in ihren Anfängen enorm unterstützt hat. So gesehen, ist die Teufelskralle ein bislang völlig übersehener Faktor in der Entwicklung der Menschheit.

 

Teufelskralle gegen Rheuma

Gegen rheumatische Beschwerden ist die Teufelskralle sowohl bei innerlicher wie bei äußerlicher Anwendung sehr wirksam. Das haben bereits verschiedene Studien wissenschaftlich beweisen können. Die Therapieerfolge bei Rheuma und Rückenschmerzen sind bahnbrechend: Gleichgültig, ob der Extrakt der Teufelskralle als Salbe aufgetragen oder als Pille geschluckt wird, ist eine heilsame Wirkung stets feststellbar. Interessant an dem afrikanischen Naturheilmittel ist vor allem sein dualer Effekt: Es wirkt sowohl hemmend gegen Rückenschmerzen als auch gegen rheumatische Beschwerden aller Art. Jedoch braucht die afrikanische Teufelskralle ca. 3 – 12 Wochen, bis sie ihre Heilsame Wirkung vollständig entfaltet. Es ist also bei einer Teufelskrallen-Therapie konsequente Einnahme und Geduld gefragt. Aber „Patient“ bedeutet ja schließlich „Der Geduldige“.

 

Teufelskralle gegen Sehnenentzündung

Bei Sehnenentzündung, Muskel- und Gelenkschmerzen ist die afrikanische Teufelskralle ein gutes Heilmittel. Sie hat vor allem dann nachhaltige Wirkung, wenn sie über einen längeren Zeitraum eingenommen wird. Das macht sie für Patienten mit chronischen Schmerzen sehr interessant. Allerdings ist bei chronischen Schmerzen eine recht hohe Dosierung erforderlich. Als Naturheilmittel hat die Teufelskralle jedoch nur sehr wenige Nebenwirkungen.

 

Teufelskralle gegen Gicht

Der Schmerz lindernde Wirkstoff der Teufelskralle ist auch bei gichtartigen Erkrankungen der kleinen Gelenke von Fingern, Zehen und Kiefern effektiv. Das liegt daran, dass der Wirkstoff Harpagosid stark entzündungshemmend ist. Sein Effekt ist mit den traditionellen Schmerzmitteln Aspirin oder Ibuprofen vergleichbar. Jedoch ist Teufelskralle wesentlich bekömmlicher. Im Gegensatz zu den chemischen Pharmazeutika greift dieses Naturheilmittel die Magenschleimhaut nicht an. Im Gegenteil: Teufelskralle ist aufgrund seiner Bitterstoffe sehr bekömmlich für den Magen.

 

Teufelskralle gegen Verdauungsbeschwerden

Schneller als bei Gelenkschmerzen wirkt die Teufelskralle bei Verdauungsbeschwerden. Hier können die Bitterstoffe dieses Naturheilmittels ihre ganze Kraft ausspielen. Teufelskralle ist wirksam gegen

  • Appetitlosigkeit
  • Völlegefühl
  • Permanentes Aufstoßen
  • Reizdarm
  • Sodbrennen
  • Magendrücken

Und viele Verdauungsbeschwerden mehr. Die Inhaltsstoffe der Teufelskralle schützen die Magenschleimhaut und bilden Entzündungen zurück. Allerdings kann dieses Naturheilmittel einen Arztbesuch nicht ersetzen. Wenn es eine Ursache für chronische Magenbeschwerden gibt, dann muss dieser zunächst abgestellt werden. Allen voran ist das Bakterium Helicobacter Pylori ein Hauptverursacher von Magenschmerzen, die bis zur Bildung von Magengeschwüren und sogar Krebs führen kann. Diese Erkrankung muss zunächst konventionell bekämpft werden. Im Heilungsprozess kann die Teufelskralle aber wieder unterstützend eingreifen und dem Patienten eine rasche Linderung verschaffen.

 

Teufelskralle gegen Schuppenflechte

Der Kern der Wirkung von Teufelskralle ist ihre Entzündung hemmende Eigenschaft. Dabei ist es gleichgültig, wo sich diese Entzündung befindet: Im Magen, in den Gelenken oder auf der Oberhaut – die Teufelskralle kann an allen Anwendungsgebieten ihre heilende Wirkung entfalten. Darum ist sie auch als natürliches Dermatologikum anwendbar. Teufelskralle ist sehr gut bei Schuppenflechte, Akne oder Psoriasis angewendet werden. Besonders wirkungsvoll ist bei Hautbeschwerden eine Doppelstrategie: Eine äußerliche Anwendung mit Salbe plus einer innerlichen Anwendung mit Tee erzielt die besten Erfolge. Auch Tinkturen sind gut anwendbar. Da sie aber einen hohen Gehalt an Alkohol haben, sollten Alkoholiker und Kinder auf diese Anwendungsform verzichten.

 

Teufelskralle bei Wechseljahren

Nein, Teufelskralle kann leider nicht gegen Nachtschwitzen, Depressionen oder Hitzewallungen angewendet werden. Dagegen gibt es aber andere, hochwirksame Naturheilmittel. Aber Begleiterscheinungen wie die gefürchtete Arthrose lassen sich mit einer konsequenten Einnahme von Teufelskralle gut in den Griff bekommen.

 

Nebenwirkungen von Teufelskralle

Nebenwirkungen sind bei der Teufelskralle sehr selten. Explizit beschrieben ist keinerlei negativer Effekt bei Überdosierung oder allgemeiner Einnahme. Wie bei jedem Naturheilmittel kann es lediglich zu allergischen Reaktionen kommen. Die Symptome klingen aber nach dem Absetzen schnell wieder ab. Im Allgemeinen gilt die Teufelskralle aber als unbedenklich und sehr gut verträglich.

Anwendung

Grundstoff für Arzneimittel

Der Hauptwirkstoff der Teufelskralle ist das Harpagosid. Seine Wirkung ist wissenschaftlich bestätigt und wird sogar von der Stiftung Warentest empfohlen. Jedoch ist man sich über den genauen Wirkmechanismus nicht ganz im Klaren. Primär ist das Harpagosid ein Bitterstoff, der besonders Magen schonend und die Verdauung fördernd ist. Hierzu reicht eine Einnahme von Teufelskrallen-Tee. Zur Behandlung von Gelenkbeschwerden muss der Wirkstoff jedoch wesentlich höher dosiert werden. Deshalb kommen dazu Teufelskrallen-Extrakte zum Einsatz. Die Pharmaindustrie verwendet den Wirkstoff der Teufelskralle auch gezielt zur Herstellung eigener Präparate. Die bekanntesten Mittel mit Harpagosid als Inhaltsstoff sind DOLOTEFFIN gegen Gelenkschmerzen, NEVRIDOL zur Behandlung von Polyneuropathie und RIVOLTAN.

 

Teufelskralle bei Tieren

Kombinationstherapie Teufelskralle Grünlippenmuscheln

Pferde- und Hundebesitzer verwenden schon seit vielen Jahren sehr erfolgreich Extrakte aus neuseeländischen Grünlippenmuscheln zur Behandlung der Gelenkbeschwerden ihrer Schützlinge. Da die Grünlippenmuschel-Extrakte eine ähnliche Wirkung haben wie die Teufelskralle, ist eine Kombinationstherapie bestehend aus beiden Naturheilmitteln nicht nur eine gute Idee. Die Naturheilmittelindustrie hat die Korrelation auch bereits erkannt. Der Hersteller VITADEAL bietet bereits ein Präparat an, das aus beiden Naturheilmitteln besteht. Es wird in Kapselform hergestellt und ist für den menschlichen Verzehr gedacht. Bei der Anwendung von Pferden ist bislang noch das Selbst-Anmischen der Futterergänzungsmittel notwendig. Eine Kombinationstherapie ist jedoch nicht nur völlig unbedenklich, es ist sogar empfohlen. Besonders Pferde mit ihren hoch belasteten Fessel-, Sprung-, und Kniegelenken können durch eine gezielte Verabreichung von Grünlippmuschel-Teufelkrallen-Futterergänzungen einen sehr guten Heileffekt erzielen. Jedoch müssen beide Mittel hoch dosiert und über einen längeren Zeitraum verabreicht werden. Da jedoch Pferde auch schnell Probleme mit dem Magen bekommen, ist die besonders schonende Teufelskralle von der ersten Anwendung an eine wirkungsvolle Prophylaxe gegen Verdauungsbeschwerden. Wichtig ist jedoch, dass wirklich ein Teufelskrallen-Extrakt verabreicht wird und nicht nur der reine Wirkstoff Harpagosid. Studien haben belegt, dass der Extrakt besser und schneller wirkt, als der isolierte Wirkstoff.

 

Teufelskralle bei Hund und Katze 

Die Teufelskrallen-Extrakte wirken auch bei Hund und Katze sehr gut, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen. Katzen haben im Alter häufig Probleme mit Leber und Niere. Eine Ergänzung des Futters mit Teufelskralle hilft der Katze, die Gallenproduktion aufrecht zu erhalten und die Blutreinigung damit zu unterstützen. Hunde sind zwar ebenfalls gelegentlich von Verdauungsproblemen und Leberleiden betroffen. Große Hunderassen neigen jedoch zu Problemen mit der Hüfte. Erfahrungsberichte und Studien legen aber nahe, dass die Teufelskralle hier eine große Hilfe sein kann. Auch bei Hunden empfiehlt sich zu diesem Zweck eine Kombi-Therapie aus Grünlippmuschel und Teufelskralle.

 

Teufelskralle abnehmen 

Aufgrund ihrer Bitterstoffe ist die Teufelskralle ein Balsam für den ganzen Verdauungstrakt. Ihre stimulierende Wirkung auf die Galle leistet ihr Übriges, um auch die Leber aktiv zu halten. Ein gesunder Stoffwechsel ist eine wichtige Voraussetzung für eine erfolgreiche Gewichtsreduktion. Zwar wirkt die Teufelskralle fördernd auf den Appetit. Doch Gewichtsreduktion bedeutet ja nicht zwangsläufig, dass man hungern muss. Im Gegenteil: Den besten Effekt erreicht man, wenn man nicht weniger, dafür aber besser ist.

 

Nutzbare Bestandteile der Teufelskralle

Der nutzbare Bestandteil der Teufelskralle ist die knollenartige Wurzel. In ihr befinden sich die meisten Wirkstoffe und die geringsten Schadstoffe. Das Grünkraut und die Samen sind dagegen nicht essbar.

Anwendung, Lagerung und Herstellung

Herstellung

Die Teufelskralle wird nicht mehr im Wildwuchs geerntet, sondern professionell in Plantagen angebaut. Ihr Anbau ist recht einfach, da es sich um eine sehr genügsame Pflanze handelt. Sie ist jedoch räumlich stark auf die Bodenbedingungen der Kalahari-Savanne beschränkt. Eine Teufelskralle braucht ca. 4 Jahre für die optimale Erntereife. Von ihr werden nur die Wurzelknollen verwendet und zu weiteren Produkten verarbeitet. Darreichungsform von Teufelskralle Teufelskralle wird zu Tee, Pulver, Salbe, Extrakt, Pillen, Tinkturen und sogar als Brausetabletten verarbeitet. Für Magenbeschwerden sind Tee und Tinktur bereits gut anwendbar. Um schmerzende Gelenke mit Teufelskralle behandeln zu können, müssen die hoch dosierten Extrakte zur Anwendung kommen.

 

Inhaltsstoffe 

Der Hauptwirkstoff von Teufelskralle ist das Harpagosid. Darüber hinaus hat sie als Inhaltsstoffe ungesättigte Fettsäuren, Zimtsäure, Chlorogensäure und Phenylpropanoide.

 

Tagesdosierung

Für die äußere Anwendung empfehlen sich Cremes, Gels und Salben. Sie werden 2-3 mal Täglich auf die schmerzenden Gelenke aufgetragen. Eine orale Therapie mit hoch konzentrierten Teufelskrallen-Extrakt sollte aber bei einer Gelenkbehandlung immer dabei sein. Hier gilt eine Höchstdosis von 4,5 Gramm pro Tag. Das sind, je nach Hersteller und Präparat, ca. 4-5 Kapseln. Bei Tees gibt es keine empfohlene Höchstdosis. Mit 3-4 Tassen am Tag ist man gut versorgt.

 

Wechselwirkungen

Es sind keine Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten bekannt.

Teufelskralle kaufen

Teufelskrallen-Präparate bekommt man im Internet, in Reformhäusern und in der Apotheke. Für Tiere findet man die Produkte auch in Tierfutter-Handel.

Qualitätsmerkmal

Da Teufelskralle nur in der Kalahari wächst, sollte „Made in Afrika“ oder dem genauen Erzeugerland auf der Packung stehen. Ein Biosiegel schützt vor Produkten, die mit Pestiziden verunreinigt sind. Dies ist beim Anbau der Teufelskralle jedoch ohnehin nicht erforderlich.

Haltbarkeit

Die Teufelskralle ist ca. 2 Jahre haltbar.

Teufelskralle bei Stiftung Warentest

Laut Stiftung Warentest ist die Wirksamkeit der Teufelskralle erwiesen. Jedoch weist sie auch auf die Notwendigkeit hin, das Präparat bei chronischen Gelenkschmerzen sehr hoch zu dosieren.

Lagerung

Teufelskralle hält sich kühl, trocken und an einem vor Licht geschützten am Längsten.

Studien

http://pennstatehershey.adam.com/content.aspx?productId=107&pid=33&gid=000237

https://www.uni-heidelberg.de/institute/fak14/ipmb/phazb/pubwink/1998/5.%201998.pdf

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/11810324

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Autor

Autor

Herbert Havera ist Autor und beschäftigt sich schon seit mehreren Jahren mit der Thematik Ernährung/ Gesundheit. In seiner Recherche sind mehrere Stunden an Arbeit geflossen bzw. stehen wir generell im engen Kontakt mit Forschungseinrichtungen, Mediziner und Anwendern. Dank der wertvollen Informationen aus unserem Netzwerk, sind wir in der Lage stets fundierte Informationen rund um Heilmittel bieten, die uns die Natur freiwillig anbietet. Der enorme Vorteil von Naturheilmitteln ist, dass sie meistens frei von Nebenwirkungen sind. Dennoch dürfen sie nicht hemmungslos konsumiert werden. Wir klären Sie darüber auf, welche Tagesdosis unbedenklich, ideal und nicht mehr gesund ist. Denn wie Paracelsus schon sagte: „Nichts ist Gift, alles ist Gift – alleine die Dosis macht das Gift“.  Wir bieten Ihnen Informationen stets nach einer fundierten Recherche. Wir forschen intensiv nach den neuesten Studien, in denen sich die Naturheilmittel unter strengen Tests bewähren mussten. Und wo sich ein angepriesenes Mittel nachweislich als Mummenschanz und Quacksalberei entpuppt hat, lassen wir Sie das ebenfalls wissen.

Quellenangabe
http://pennstatehershey.adam.com/content.aspx?productId=107&pid=33&gid=000237
https://www.uni-heidelberg.de/institute/fak14/ipmb/phazb/pubwink/1998/5.%201998.pdf
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/11810324