Seite wählen

Globuli – Wirkung, Anwendung, Studien

Wundermittel oder Abzocke?

Überblick

Kaum ein medizinischer Bereich ist so stark umstritten, wie die Homöopathie. Die Mikrodosierung von Wirkstoffen in fast nicht mehr nachweisbaren Mengen ist in den Augen von vielen Fachleuten reine Scharlatanerie. Fest steht: Man weiß nicht, wie Homöopathie funktioniert. Aber jeder, der sich damit beschäftigt und sie auch an sich selbst ausprobiert hat, der wird früher oder später feststellen, dass an der Homöopathie tatsächlich etwas dran zu sein scheint. Die Homöopathie wird per Tropfen oder per Globuli verabreicht. Globulis sind winzig kleine Zuckerkügelchen, die mit den homöopathisch verdünnten Wirkstoffen getränkt sind. 

[amazon table=“2708″]

 

Inzwischen stehen den Patienten und Konsumenten eine ganze Auswahl verschiedener Globulis zur Verfügung. Manche sind hoch wirksam gegen tiefsitzende Akne. Andere wirken gegen Erkältungsbeschwerden. Für Diätwillige stehen eine ganze Bandbreite an verschiedenen Globulis zur Auswahl.

Abnehmen

Da es nicht erklärt werden kann, wie Globulis genau wirken, gibt es auch nur wenige Studien dazu. Was es aber gibt, sind Erfahrungswerte. Und diese zeichnen ein durchweg positives Bild zu Globulis. Abnehmen mit Globulis funktioniert wirklich. In der Erklärung der Wechselwirkungen ist man schon über die Mutmaßungen hinaus. Die Befürworter und Homöopathen, beispielsweise Dr. Markus Wiesenauer, schreibt den Globulis folgende Wirkungen zu:

  • Beschleunigung der Fettverbrennung
  • Aktivierung des Stoffwechsels
  • Regulierung des Sättigungsgefühls

Allerdings sagt auch Dr. Wiesenauer, dass zu einem gewollten Gewichtsverlust auch immer die bewusste Ernährung und ein vermehrtes Sportprogramm gehören. Die Kalorienbilanz zu Gunsten eines Gewichtsverlustes verschieben können Globulis nicht. Sie können aber dabei helfen, über die Startschwierigkeiten einer Ernährungsumstellung hinweg zu kommen.

 

Strategisch vorgehen

Die Homöopathie ist eine punktuelle, sehr gezielt vorgehende Wissenschaft. Ein „Viel hilft viel“ ist bei der Homöopathie grundsätzlich nicht angebracht und sogar kontraproduktiv. Das gilt auch für die Globulis zum Abnehmen. Es wird auch von den Homöopathen selbst davon abgeraten, einfach alle Globulis, die es zum Abnehmen gibt, durcheinander einzunehmen. Stattdessen sollte gezielt Symptom für Symptom mit genau dem richtigen Präparat behandelt werden. Dazu gibt es folgende Auswahl:

  • Kugelbauch
  • Schlank in den Wechseljahren
  • Gegen Heißhunger auf Süßes
  • Stoffwechsel anregen
  • Appetitzügler
  • Überwinden von Gewichtsstillständen bei Diäten
  • Psychologische Hilfe gegen „Frustessen“
  • Regulierung des Hormonhaushaltes

Ein Kugelbauch ist nur zum Teil eine Fettansammlung. Ein großer Teil der kugeligen Form geht auf Gase zurück, welche den Darm unter einem permanenten Druck halten. Darum haben Menschen mit Kugelbäuchen häufig starke Blähungen. Einen Kugelbauch bekämpen Sie mit Globulis, die mit „Lycopodium“ getränkt sind. Das Lycopodium ist ein natürlicher Stoff, der aus Bärlapp gewonnen wird. Dieses Naturheilmittel dient zur Regulierung der Verdauung und regt den Fettabbau an.  Die empfohlene Dosis ist, zwei Mal täglich fünf Globuli Lycopodium D12 zu sich zu nehmen.

Die Wechseljahre sind eine starke hormonelle Umstellung, die bei vielen Frauen mit starker Gewichtszunahme einhergeht. Hier hat sich die Tintenfisch-Schale Sepia als gutes homöopathisches Hilfsmittel erwiesen. Drei Mal täglich fünf Globuli Sepia D12 zu nehmen kann Frauen nach den Wechseljahren beim Abnehmen helfen.

Süßhunger ist eine lästige Angewohnheit und sogar ein leichtes Suchtverhalten. Vor allem Schokolade mit ihren Endorphinen ist besonders zur Bewältigung von frustrierenden Situationen gefragt. Wer unter diesen „Freßattacken“ leidet, kann statt zur Schokolade, der Eiscreme oder den Pralinen auch zum Mittel „Argentum Nitricum“ auch bekannt als „Silbernitrat“ greifen. Es hat eine bremsende Wirkung auf den Süßhunger und reduziert damit die Aufnahme unnötiger Kalorien.

Ein Träger Stoffwechsel kann durchaus eine Ursache für ein beginnendes Übergewicht sein. Die beste Anregung für den Stoffwechsel ist viel Bewegung und eine gesunde, ausgewogene Ernährung. Darüber hinaus können Globulis mit „Fucus vesiculos“ dabei helfen, den „Inneren Schweinehund“ zu überwinden. Fucus vesiculos wird auch „Blasentang“ genannt. Es wird aber davon abgeraten dieses homöopathische Mittel zu nehmen, wenn man an einer Überfunktion der Schilddrüse leidet. Die Dosis ist 3 x 5 Globulis pro Tag.

Starke Hungergefühle können psychische und hormonelle Ursachen haben. Wenn es eigentlich noch gar keine Hunger geben dürfte, er aber trotzdem kommt, sollte man hellhörig werden. Möglicherweise ist man unterzuckert oder hat ganz einfach Durst. Der Körper kann beide Gefühle durchaus schon mal verwechseln. Darum bei Hungerattacken zunächst ein großes Glas Wasser trinken. Damit macht man praktisch nie etwas verkehrt. Wenn die unnatürlichen Hungerattacken aber immer wieder kehren, kann das Mittel „Madar“ helfen. Es handelt sich dabei um die Rinde der Wurzel vom asiatischen Strauch „Calotropis Gigantea“. Er ist auch in Deutschland verfügbar. Tatsächlich handelt es sich dabei um die beliebte Zimmerpflanze „Kronenblume“, die vor allem durch ihre riesigen Nektar-Tropfen an ihren Blüten so berühmt ist. Die Kronenblume ist ein natürlicher Appetitzügler. Dreißig Minuten vor der Mahlzeit eingenommen, reduziert sie die Portionen erheblich.

Wenn trotz scheinbarer Essensdisziplin und Sportprogramm die Waage einfach nicht mehr bewegen will, braucht die Fettverbrennung vielleicht einen kleinen Schubs. Hier kann das Globuli mit Capsicum (spanischer Pfeffer) gut helfen. Ein schöner Nebeneffekt ist, dass dieses homöopathische Mittel auch ein Stimmungsaufheller ist. Auch hier ist die 3 x 5 Dosierung am effektivsten.

Die Schilddrüse kann bei einer Unterfunktion nicht nur eine Schlappheit auslösen. Sie ist auch für eine Gewichtszunahme verantwortlich. Mit einem Thyreoidinum-Globuli wird die müde Schilddrüse wieder munter gemacht, was im Nachgang den gesamten Hormonhaushalt im Körper wieder reguliert.

Soulfood ist ein Euphemismus, mit dem sich viele ihre Freßattacken schönreden wollen. Wer seine Sorgen und Kummer mit Kalorien bekämpft, der zahlt bald die Quittung dafür: Man wird dicker und dicker. Das Globuli mit Kalziumkarbonat kann das „emotionale Essen“ wieder regulieren und reduzieren. Es braucht etwas Zeit bis die Wirkung einsetzt. Bei disziplinierter Aufnahme ist der Drang, unkontrolliert essen zu müssen aber bald verschwunden.

 

[amazon box=“B00J3SLVX0″]

Was ist ein Globuli?

Im Wort „Globuli“ steckt das Wort „Globus“. Das ist nicht zwangsläufig eine Abbildung der Weltkugel. „Globus“ bedeutet schlicht und einfach „Kugel“. Ein „Globuli“ ist damit ein kleines Kügelchen. Zur Herstellung von Globulis wird normaler Haushaltszucker verwendet. In den winzigen Mengen ist der Zucker in Globulis auch für Diabetiker völlig unbedenklich. Allerdings gibt es auch Xylol-Globulis, die ohne Zucker hergestellt werden. Die dritte Möglichkeit, Globulis herzustellen sind die Presslinge aus Mehl.

Die Globulis dienen als Träger von homöopathischen Substanzen. Sie werden mit verdünnten Wirkstoffen getränkt.

Welche Arten von Globulis gibt es?

Es werden gegenwärtig ca. 150 verschiedene Globuli-Arten gelistet. Der überwiegende Teil davon hat pflanzliche Stoffe als Wirkstoffe enthalten. Es gibt aber auch äußerst exotische Globulis, die spezifisch gegen bestimmte Leiden eingesetzt werden. Die ungewöhnlichsten sind:

 

  • Syphilinum (Aus Syphillis-Bakterien hergestellt). Syphilinum wird für eine Vielzahl von psychischen und physischen Erkrankungen eingesetzt
  • Mephitis Putorius (Aus Stinktier-Sekret hergestellt). Dieses homöopathische Mittel hat sich beim Einsatz gegen Schlafstörungen und Albträumen bewährt.
  • Lycosa Tarentula (Aus Wolfsspinnen-Gift hergestellt) Wolfsspinnen-Globuli sind bei Angststörungen und Entzündungen von Eierstöcken in Verwendung.
  • Crotalus Horridus (Aus Klapperschlangen-Gift hergestellt) Von den tierischen Wirkstoffen ist das Klapperschlangen-Gift in der Homöopathie wohl eines der vielseitigsten. Es wird gegen alle Arten von Blutungen verwendet. Doch auch so ungewöhnliche Behandlungsfälle wie „Abneigung gegen Familienmitglieder“ werden mit Crotalus Horridus behandelt.
  • Lac Caninum (Aus Hundemilch hergestellt) Hundemilch-Globuli wird zum Abstillen und bei Entzündungen in der Brust eingesetzt. Dies sind aber nur die ungewöhnlichsten homöopatischen Wirkstoffe. Pflanzenextrakte machen den größten Teil aus, gefolgt von Mineralien und Metallen.

Wirkung und Anwendung

Gegen Erkältung und Halsschmerzen

Wir raten davon ab, sich bei einer Erkältung alleine auf Globulis zu verlassen. Die Naturmedizin bietet eine ganze Bandbreite an sehr wirksamen Präparaten an, mit denen Sie sich auch auf natürliche Weise behandeln können. Die Globulis können aber gerne ergänzend eingenommen werden.

Bei Erkältungen haben sich folgende Globulis bewährt:

Camphora und Aconitum: Diese Mittel helfen den schweren Beginn einer Erkältung besser zu überstehen. Sie sollten aber nicht gleichzeitig, sondern nur wahlweise eingenommen werden.

  • Ferrum Phosphoricum: Das Phosphor-Eisen hilft gegen die typischen Symptome einer Erkältung oder einer Grippe. Das Virus selbst wird damit aber nicht angegriffen.
  • Rhus Toxicodenderon: Diese Globuli sind Ersthelfer bei einer Durchfrierung oder Durchnässung. In Kombination mit einer heißen Dusche oder Bad, einem schnellen Abtrocknen und einem warmen Einpacken, kann dieses Globuli dabei helfen eine Erkältung im Entstehen abzufangen.
  • Gelsemicum: Dieses Globuli wirkt bei Erkältungen krampflösend im Nacken und im Kopf.
  • Acontium und Byrona:  Diese Globuli lindern die Symptome einer Bronchitis.
  • Belladonna und Chamomilla: Diese Mittel gelten als Klassiker in der Schmerztherapie und in der Homöopathie. Vor allem bei Erkältungen haben sie sich zur Linderung der Kopf- und Gliederschmerzen gut bewährt.

Globulis bei Blasenentzündung

Eine Blasenentzündung ist meistens eine baktierielle Infektion mit dem Erreger Escheichia Coli. Es handelt sich dabei um ganz normale Darmbakterien, die aber in die falsche Körperöffnung gewandert sind und dort weniger gute Effekte auslösen können. Frauen sind wesentlich häufiger davon betroffen, da sie eine kürzere Harnröhre besitzen. Als homöopathische Mittel in Form von Globulis werden bei Blasenentzündung folgende Sorten eingesetzt: 

  • Apis
  • Cantharis
  • Dulcamara
  • Lycopodium
  • Nux vomica
  • Pulsatilla
  • Sarsaparilla
  • Sepia
  • Staphisagria

Es kommt bei diesen Sorten aber darauf an, gegen welche Beschwerden einer Blasenentzündung vorgegangen werden soll. Die Symptome sind stark unterschiedlich und erfordern ein ebenso unterschiedliches Globuli.

 

Globuli bei Durchfall

Grundsätzlich gilt bei Durchfall: Dauert er länger als 24 Stunden oder ist er mit starken Symptomen behaftet (Fieber, Erbrechen) muss ein Arzt konsultiert werden. Dies schon alleine deshalb, um eine mögliche Epidemie abzufangen. Ein starker Durchfall kann in einer Exikose münden. Dann besteht Lebensgefahr, weil der Patient verdursten kann.

Die üblichen homöopathischen Mittel bei Durchfall sind:

  • Arsenicum album
  • Bryonia
  • Camphora
  • Chamomilla
  • China
  • Colocynthis
  • Ipecacuanha
  • Phosphorus
  • Podophyllum
  • Veratrum album

Wie bei der Erkältung und bei der Blasenentzündung hängt es bei der Behandlung von Durchfall durch Globulis davon ab, welches Symptom behandelt werden soll. Hier kann ein Homöopath weiter helfen.

Globulis zur Behandlung von Wechseljahrsbeschweden

Die Wechseljahre einer Frau gehen mit zahlreichen unangenehmen Symptomen einher. Dazu gehören:

  • Depressive Zustände
  • Heftige Schweißausbrüche
  • Schlaflosigkeit Hitzewallungen
  • Kopfschmerzen
  • Gewichtsveränderungen
  • Stimmungsschwankungen
  • Konzentrationsprobleme
  • Muskelkrämpfe
  • Störungen der Libido
  • Trockenheit der Scheide
  • Müdigkeit
  • Änderung der Haar- und Hautbeschaffenheit
  • Veränderungen der Brust
  • Störungen beim Wasserlassen

Bei vielen dieser Beschwerden hat sich die Homöopathie als wirksames Therapeutikum bewährt.

Dosierung

Globulis sind teilweise auch rezeptfrei in der Apotheke erhältlich. Die Dosierung richtet sich nach dem jeweiligen Symptom bzw. Krankheitsbild und dem Präparat. Hier sollte stets der Rat des Apothekers befolgt werden. Der beste Weg für eine erfolgreiche homöopathische Behandlung geht aber nach wie vor über den ausgebildeten Homöopathen. Hier können Sie sicher sein, das passende Mittel zum Symptom bzw. der Krankheit verschrieben zu bekommen.

Lagerung

Globulis werden dunkel, kühl und trocken gelagert. Die Haltbarkeit richtet sich nach dem Aufdruck auf der Verpackung.

Globuli kaufen

Wo kauft man Globulis?

Globulis sollten Sie nur aus der Apotheke beziehen. Lassen Sie sich dabei auch stets beraten, damit sie das richtige Mittel für Ihre Beschwerden erhalten.

 

[amazon box=“B01LX77MX8″]

Wer schreibt hier...
Autor

Autor

Herbert Havera ist Autor und beschäftigt sich schon seit mehreren Jahren mit der Thematik Ernährung/ Gesundheit. In seiner Recherche sind mehrere Stunden an Arbeit geflossen bzw. stehen wir generell im engen Kontakt mit Forschungseinrichtungen, Mediziner und Anwendern. Dank der wertvollen Informationen aus unserem Netzwerk, sind wir in der Lage stets fundierte Informationen rund um Heilmittel bieten, die uns die Natur freiwillig anbietet. Der enorme Vorteil von Naturheilmitteln ist, dass sie meistens frei von Nebenwirkungen sind. Dennoch dürfen sie nicht hemmungslos konsumiert werden. Wir klären Sie darüber auf, welche Tagesdosis unbedenklich, ideal und nicht mehr gesund ist. Denn wie Paracelsus schon sagte: „Nichts ist Gift, alles ist Gift – alleine die Dosis macht das Gift“.  Wir bieten Ihnen Informationen stets nach einer fundierten Recherche. Wir forschen intensiv nach den neuesten Studien, in denen sich die Naturheilmittel unter strengen Tests bewähren mussten. Und wo sich ein angepriesenes Mittel nachweislich als Mummenschanz und Quacksalberei entpuppt hat, lassen wir Sie das ebenfalls wissen. 

Quellenangabe

Sven Siebenand: Homöopathie: Vergiftungen möglich. In: Pharmazeutische Zeitung online. 29. November 2012.

P. Posadzki, A. Alotaibi, E. Ernst: Adverse effects of homeopathy: a systematic review of published case reports and case series In: International Journal of Clinical Practice. Online veröffentlicht am 20. November 2012.

FDA warns against the use of homeopathic teething tablets and gels In: FDA News Release. 30. September 2016.

Susan Scutti: Throw out homeopathic teething tablets with belladonna, FDA says In: CNN. 27. Januar 2017.

FDA confirms elevated levels of belladonna in certain homeopathic teething products In: FDA News Release. 27. Januar 2017.