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Maca – Wirkung, Anwendung, Studien

Wundermittel oder Abzocke?

Überblick

Maca ist eine Knollenwurzel aus dem südamerikanischen Hochland. Sie wird auch „Peruanischer Ginseng“ genannt, obwohl sie mit dem Ginseng an sich nicht verwandt ist. Sie gehört zur Gewächse der „Kreuzblüter“ steht damit dem europäischen Kohl nahe.

Als Naturheilmittel ist Maca schon nachweislich seit über 2000 Jahren in Gebrauch. Heute bekommt sie eine wachsende Bedeutung, vor allem wegen ihrer die Stimmung aufhellenden Wirkung. Bekannt ist sie aber noch für einen weiteren Effekt: Sie steigert die Lust auf Sexualität – und das bei Männern und Frauen gleichermaßen.

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Anwendung und Wirkung

Maca hat zunächst einmal eine anregende Wirkung. Sie ist damit dem Guarana sehr ähnlich. Auch wirkt sie leicht Blutdruck steigernd. Personen, die unter Bluthochdruck leiden sollten deshalb Maca nur vorsichtig einnehmen. Die Knolle ist damit ein praktischer Ersatz für Kaffee, da sie als guter Wachmacher zu gebrauchen ist.

Diese anregende und wach machende Wirkung macht jedoch bei der Morgenmüdigkeit nicht halt. Maca wirkt auf den ganzen Körper – ganz besonders auf die Geschlechtsorgane. Dies wurde inzwischen wissenschaftlich bewiesen.

Insgesamt lässt sich die Wirkung von Maca als „Hormone regulierend“ beschreiben. Es regt die natürliche Ausschüttung von körpereigenen Hormonen an und beugt damit hormonellen Dysfunktionen vor. Das kann für die unterschiedlichen Beschwerden genutzt werden.

 

Potenz steigern, Libido retten

In einer wissenschaftlich validen Doppelblindstudie des  Massachusets General Hospital in Boston konnte die potenzfördernde und Libido steigernde Wirkung von Maca eindeutig bewiesen werden. Ziel der Untersuchung war es, die Nebenwirkung von Antidepressiva abzumildern. Die pharmazeutischen Stimmungsaufheller haben eine Senkung des Lustempfindens als häufige Nebenwirkung zu beklagen. Der Verlust des Sexualtriebs ist besonders für depressive Menschen nicht gerade optimal. Durch die Verabreichung von Maca konnte dieser Unlust entgegen gesteuert werden. Dafür muss die Dosis allerdings recht hoch angesetzt werden. Drei Gramm getrocknetes Maca-Pulver hat sich als ideale Tagesdosierung heraus gestellt. Darunter war die Einnahme von Maca praktisch wirkungslos. Ab dieser Menge kamen die Dinge aber ins Rollen. Neben einem schnell gesteigertem Lustempfinden wurde auch die gesamte Lebensqualität der Patientinnen und Patienten wieder verbessert. „Mehr Lust aufs Leben“, damit lässt sich die Wirkung von Maca am Besten steigern.

 

Verbesserung der Spermienqualität

Es ist eine anerkannte Tatsache, dass die Qualität der Spermien weltweit abnimmt. Sie vermindern sich ständig in der Anzahl und der Anteil der inaktiven oder dysfunktionalen Spermien nimmt im verbleibenden Rest ständig zu. Macapulver wurde bereits den ersten Tests unterzogen, um hier therapeutisch eingesetzt werden zu können. Obwohl die Forschungsmethoden eines peruanischen Klinikums nicht den gängigen Standards entsprachen, waren die Ergebnisse doch vielversprechend. In einer Studie der Universität in Lima wurde die Veränderung von Spermien unter Einnahme von Maca untersucht. Anzahl und Beweglichkeit konnten verbessert werden, so viel steht fest. Die Forschung geht in diesem Punkt aber noch weiter.

 

Muskelaufbau durch Maca

Die männliche Lust und die männliche Aggression liegen hormonell nah beieinander. Das Hormon Testosteron erfüllt im männlichen Körper hierzu eine Doppelfunktion. Das Aggessionshormon Testosteron ist jedoch für den Muskelaufbau sehr wichtig. Es weckt die Lust an der Bewegung und der Anstrengung. Im Leistungssport, vor allem im Bodybuilding, werden zur künstlichen Steigerung des Hormonspiegels häufig Steroide eingesetzt. Diese sind jedoch sehr gefährlich, da sie schlimmer Nebenwirkungen haben. Neben einer massiven Schädigung von Leber und Niere können sie auch die Hoden schrumpfen und die sexuelle Lust verschwinden lassen. Maca hat sich als äußerst effektiver, natürlicher und gesunder Ersatz für Steroide erwiesen. Die steigernde Wirkung auf die Ausschüttung des Testosteron kann durch Macapulver zwar nicht erzielt werden. Dafür macht die Knolle aber insgesamt wacher und leistungsfähiger. Ihr Ansatz zum Muskelaufbau ist damit zwar ein anderer, als der von Steroiden. In der Wirkung ist sie aber ähnlich und vermeidet die gefährlichen Nebenwirkungen der chemischen Präparate.

 

Schwangerschaft durch Maca

Nein, von der Einnahme von Maca werden Sie nicht schwanger. Aber ein Naturheilmittel, welches die Libido und die Potenz fördert, trägt natürlich erheblich zum Auslösen einer Schwangerschaft bei. Darüber hinaus hat Maca auch eine starke Hormon regulierende Wirkung. Das kann hormonelle Blockaden bei Frauen auflösen, die bislang eine Schwangerschaft verhindert haben. Die weiteren Aussagen über Macapulver und Schwangerschaft bewegen sich aber zunehmend im vagen Bereich. Manche Stimmen raten von der Einnahme während der Schwangerschaft ab, andere behaupten, dass Maca Fehlgeburten verhindern könne. Die Forschung ist hier noch im Gange und konnte noch keine eindeutigen Ergebnisse liefern.

Nebenwirkungen

Fest steht aber, dass dieses Naturheilmittel nur sehr geringe Nebenwirkungen hat. Bis auf die leicht blutdrucksteigernde Wirkung hat man von der Macaknolle keine nachgewiesene Nebenwirkung. Das gilt schon gar nicht für die therapeutischen Tagesdosen von ca. 3 Gramm. Tatsächlich ist die Macaknolle in ihrem Heimatgebiet ein ganz normales Gemüse, das problemlos in Mengen von 100 – 300 Gramm pro Tag verzehrt wird. Aus Tierversuchen wurde die empfohlene Höchstdosis auf 700 Gramm täglich festgesetzt. Das zeigt, dass die Aufnahme von ein wenig Macapulver weitestgehend problemlos ist. Maca hat aber einen hohen Anteil an Vitamin K. Wenn Sie Blutverdünner einnehmen müssen, sprechen Sie die die Maca-Therapie vorher mit Ihrem Arzt ab.

Maca sollte aber nicht als rohe Knolle verzehrt werden. Wenn sie es als Gemüse ausprobieren möchten, kochen Sie die Macaknolle unbedingt vorher ab.

Dosierung und Einnahme

Maca wird in seinem Herkunftsland Peru als normales Gemüse verzehrt. Die Einnahme von 100 Gramm Macaknollen und mehr ist dort völlig normal. Da man es nicht wirklich überdosieren kann, ist die Frage der Dosierung vor allem ein Erfahrungswert. Wissenschaftlich erwiesen ist eine Dosis von drei Gramm Macapulver pro Tag, um eine Potenz steigernde Wirkung zu erzielen. Es darf aber ruhig auch die zehnfache Dosis sein, wenn man ein schnelles Ergebnis haben möchte.

 

Wie schnell wirkt Maca?

Maca ist ein natürliches Nahrungsmittel und Naturheilmittel. Erfahrungswerte belegen, dass die gewünschte Potenz steigernde Wirkung bereits wenige Stunden nach dem Verzehr von rohem, schwarzen Maca in einer Menge von 30 Gramm einsetzen soll. Um bei Frauen einen ähnlichen Effekt zu erzielen, ist eine tägliche Einnahme über ca. 3 Wochen erforderlich. Hier genügen aber die benannten drei Gramm Maca pro Tag. Dieses Dosis sollte aber konsequent eingenommen werden.

Neben der Steigerung des Lustempfindens hat Maca auch remineralisierende und vitalisierende Effekte. Dieser Effekt tritt sehr schnell ein.

 

Ab einer Einnahme von ca. 8 Wochen können vor allem Frauen mit folgenden Wirkungen rechnen:

  • Normalisierung und Abschwächung der Symptome bei den Regelschmerzen
  • Normalisierung und Abschwächung der Symptome bei den Wechseljahren

Dieses Naturheilmittel sollte daher in jedem Fall einen Versuch wert sein, bevor Sie zu den chemischen Mitteln greifen.

 

Wann sollten Sie kein Maca einnehmen?

Es gibt zwei Indikationen, welche gegen die Einnahme von Maca sprechen. Diese sind

  • starker Bluthochdruck
  • Einnahme von Blut verdünnenden Medikamenten

Patienten mit Nierenleiden sind häufig von Bluthochdruck betroffen. Für sie ist Maca leider kein geeignetes Naturheilmittel, solange ihr Leiden andauert. Zur natürlichen Senkung vom Blutdruck und zur Normalisierung der Nierenfunktionen stehen aber andere Naturheilmittel bereit.

Maka enthält viel Vitamin K. Es kann damit die Wirkung von Blutverdünnern herab setzen. Patienten mit Ateriosklerose oder Schlaganfällen sollte daher kein Maca einnehmen.

 

Wie schmeckt Maca?

Maca hat einen leicht scharfen Geschmack, der an Kresse erinnert. Die Knolle lässt sich für viele verschiedene Gerichte verwenden. Beliebt ist ein Maca-Quark, der zusammen mit einer Pellkartoffel serviert wird. Maca ist eine äußerst robuste Pflanze, die auch bei Frösten bis -20°C überlebt. Sie eignet sich daher problemlos zum Anbau im heimischen Gemüsebeet. Ideal ist ein einjähriger Anbau. Maca ist schon nach 3-4 Monaten erntereif.

Wenn Sie ein Maca-Anzucht-Experiment starten möchten, achten Sie aber auf folgendes: Frisch geernteter Maca ist extrem anfällig für Schimmelbefall. Außerdem ist er roh nicht gerade bekömmlich. In Peru wird Maca erntefrisch grundsätzlich gekocht verzehrt.

Maca-Pulver schmeckt etwas fade, wenn es nicht gelatinisiert ist. Gelatinisiertes Maca schmeckt deutlich süßer. Außerdem ist es bekömmlicher und sicher gegen Mikroben.

 

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Maca kaufen

Wo kann man Maca kaufen?

Maca ist in Reformhäusern und Drogerien erhältlich. Im Onlinehandel gibt es ebenfalls Maca-Produkte zu kaufen. Sie sollten auf Makenqualität und Bio-Anbau achten.

Darüber hinaus gibt es beim Gartencenter oder im Onlinehandel die Samen für den eigenen Maca-Anbau zu kaufen.

Im Handel sind auch Setzlinge verfügbar. Diese sind aber mit 10 Euro pro Setzling sehr teuer. Die Knollen selbst gibt es nur beim spezialisierten Gemüsehändler oder Bio-Bauern. Wer in Genuss von frischen Maca-Knollen kommen möchte, der muss sie gegenwärtig noch selbst anbauen. Mit ca 3 Euro für 50 Samen können Sie sich schnell eine interessante Menge an Macaknollen selbst anbauen.

Beim Kauf von Maca-Pulver sollten Sie darauf achten, dass der Hinweis „Gelatinizied“ aufgebracht ist.

 

Was ist gelatinized Maca / Was ist gelatinisertes Maca?

„Gelatinized Maca“ bedeutet NICHT, dass das Maca-Pulver mit Gelatine versetzt wurde. „Gelatinized“ beschreibt den Herstellungsprozess des Maca-Pulvers. Es besagt, dass die Maca-Knollen vor dem Trocknen in einem Dampfkochtopf abgekocht wurden. Das ist aus mehreren Gründen sehr wichtig. Gelatinisiertes Maca bietet dem Unbehandelten Maca folgende Vorteile:

  • Süß im Geschmack
  • Verbesserte Entfaltung der Wirkstoffe
  • Garantiert frei von Mikroben wie Schimmelsporen oder Bakterien.

Durch das Vorkochen mit Dampfdruck karamellisieren die Kohlenhydrate im Maca. Es bekommt dadurch eine dunklere Färbung gegenüber dem unbehandelten Pulver. Außerdem schmeckt der karamellisierte Zucker wesentlich süßer als die annähernd geschmacklosen Kohlenhydrate.

Die Wirkstoffe werden durch die kurze Erhitzung nicht beschädigt. Für den Körper sind sie anschließend aber besser aufschließbar.

Bakterien und vor allem Schimmel sind ein großes Problem für Maca. Durch das Erhitzen werden die Sporen und Mikroben aber abgetötet und das Pulver bleibt haltbar und gesund.

 

Welche Maca Produkte gibt es?

Maca wird als Pulverkapseln, Pulver und Pressling-Tabletten angeboten. In Tabletten- und Kapselform ist es sehr einfach dosierbar und auch sehr lange haltbar. Diese Formen der Maca-Darreichung sind jedoch nur für seine Anwendung als Naturheilmittel geeignet. Darüber hinaus sind die Maca-Knollen auch sehr nahrhafte Lebensmittel mit einem interessanten Geschmack. Ein professioneller Anbau von Macaknollen findet in Deutschland kaum statt. Das ist einigermaßen verwunderlich, denn Maca ist ein echter Boom-Markt. Vor allem die Nachfrage aus China ist enorm und stetig wachsend.

Was ist Maca?

Maca, der „peruanische Ginseng“, ist eine kleine Knollenpflanze. Sie sieht aus wie ein gelbes, großes Radieschen.  Ihre Kultivierung hat eine 3000jährige Tradition. Dennoch stand sie noch Anfang der 1980er Jahre kurz vor dem Aussterben. Durch gezielte Rekultivierungsmaßnahmen hat sich der natürliche Maca-Bestand wieder erholt. Außerdem wird sie für den professionellen Anbau heute gezielt gezüchtet. Verzehrt wird von der Maca vor allem die Knolle. Sie kann roh, gekocht, püriert oder getrocknet und zu Pulver zermahlen gegessen werden.

Inhaltsstoffe

Folgende Inhaltsstoffe sind in 100 Gramm Maca (Trockenmasse) enthalten:

  • Eiweiß: 10 – 14 Gramm
  • Fett: 2-3 Gramm
  • Kohlenhydrate: 60 – 75 Gramm
  • Ballaststoffe: 5-8 Gramm
  • Kalium: 2 Gramm
  • Calcium: 0,25 Gramm
  • Eisen: 15 Milligramm
  • Zink: 4 Milligramm
  • Jod: 0,5 Milligramm

Mit dem hohen Anteil an Kohlenhydraten, Fett und Eiweiß ist Maca eine sehr energiereiche Pflanze. Sie eignet sich damit sehr gut für eine ganzheitliche Ernährungsweise. Vor allem ihr hoher Gehalt an Eiweiß macht sie auch für Veganer und Vegetarier sehr interessant. Die Wirkung von Maca geht auf die „Macamide“ zurück. Dies sind gelöste Fettsäuren, welche die hormonelle Stimulanz auslösen.

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Autor

Autor

Herbert Havera ist Autor und beschäftigt sich schon seit mehreren Jahren mit der Thematik Ernährung/ Gesundheit. In seiner Recherche sind mehrere Stunden an Arbeit geflossen bzw. stehen wir generell im engen Kontakt mit Forschungseinrichtungen, Mediziner und Anwendern. Dank der wertvollen Informationen aus unserem Netzwerk, sind wir in der Lage stets fundierte Informationen rund um Heilmittel bieten, die uns die Natur freiwillig anbietet. Der enorme Vorteil von Naturheilmitteln ist, dass sie meistens frei von Nebenwirkungen sind. Dennoch dürfen sie nicht hemmungslos konsumiert werden. Wir klären Sie darüber auf, welche Tagesdosis unbedenklich, ideal und nicht mehr gesund ist. Denn wie Paracelsus schon sagte: „Nichts ist Gift, alles ist Gift – alleine die Dosis macht das Gift“.  Wir bieten Ihnen Informationen stets nach einer fundierten Recherche. Wir forschen intensiv nach den neuesten Studien, in denen sich die Naturheilmittel unter strengen Tests bewähren mussten. Und wo sich ein angepriesenes Mittel nachweislich als Mummenschanz und Quacksalberei entpuppt hat, lassen wir Sie das ebenfalls wissen. 

Quellenangabe

 Autoren: Nicolas Dostert, José Roque, Asunción Cano, María I. La Torre & Maximilian Weigend; Übersetzung: Frederico Luebert Factsheet Botanical Data: de Maca Lepidium meyenii Walp. (PDF; 651 kB), bei San Marcos National University – Museum of Natural History, 2009.

Gustavo F. Gonzales: Ethnobiology and Ethnopharmacology of Lepidium meyenii (Maca), a Plant from the Peruvian Highlands, In: Evidence-Based Complementary and Alternative Medicine, Volume 2012, 2012, Article ID 193496, 10 Seiten, Volltext online. doi:10.1155/2012/193496.

N. A. Brooks, G. Wilcox, K. Z. Walker, J. F. Ashton, M. B. Cox, L. Stojanovska: Beneficial effects of Lepidium meyenii (Maca) on psychological symptoms and measures of sexual dysfunction in postmenopausal women are not related to estrogen or androgen content. In: Menopause. Volume 15, 6, 2008, S. 1157–62, doi:10.1097/gme.0b013e3181732953, PMID 18784609.

Fernando Cabieses: La Maca y la puna. Universidad de San Martín de Porres, 1997. ISBN 978-9972-54-036-3 (spanisch)

Lepidium meyenii bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis, abgerufen am 25.2.2019