Seite wählen

Bockshornklee – Wirkung, Anwendung, Studien

Überblick

Der Bockshornklee ist eine Pflanze, die in Südamerika, China, Nordafrika und auch in Griechenland angebaut wird. Er ist bei den indigenen Völkern schon seit Jahrhunderten als Heilpflanze bekannt. Vor allem seine heilsame Wirkung für die Haut und seine Blut reinigenden Effekte machen ihn unter Kennern zu einem sehr beliebten Naturheilmittel. Doch es gibt bei seiner Verwendung auch Einschränkungen.

[amazon table=“1973″]

Wirkung

Bockshornklee bei Haarausfall 

Haarausfall ist eine Störung im Hormonhaushalt. Dem liegt eine Veränderung im Stoffwechsel zu Grunde, die durch altersbedingte Faktoren oder als Nebenwirkung von Medikamenten auftreten kann. Bockshornklee hat sich bewährt, einen beginnenden Haarausfall zu verlangsamen oder sogar ganz zum Stillstand zu bringen. Ursache dafür sind nicht nur seine desinfizierend wirkenden ätherischen Öle. Vor allem seine enorme Vielfalt an Vitaminen und Spurenelementen sorgen dafür, der Kopfhaut gezielt dringend benötigte Nährstoffe zukommen zu lassen. Zu den Inhaltsstoffen von Bockshornklee zählen auch:

– Eisen
– Kalzium
– Magnesium
– Proteine
– B-Vitamine
– Vitamin A, C und D

Bockshornklee und Muttermilch

Die Hormon regulierende und anregende Wirkung von Bockshornklee kann auch direkt zur Stimulation der Produktion von Muttermilch eingesetzt werden. Wenn stillende Mütter bei normaler Ernährung zu wenig Milch liefern, kann es an einem Mangel von Pyhtoöstrogenen liegen. Dieses Hormon wird normalerweise vom weiblichen Körper automatisch gebildet. Durch eine Störung im Stoffwechsel kann es aber zu einem Mangel an diesem Östrogen kommen. Hier reguliert Bockshornklee, da es wie kein anderes Naturheilmittel, große Mengen an diesem Hormon enthält.

 

Bockshornklee bei Appetitlosigkeit

Bockshornklee selbst schmeckt recht bitter. Dennoch wirkt er stark Appetit anregend. Damit ist er vor allem bei mangelernährten Patienten ein echter Lebensretter: Krebspatienten, die unter Appetitlosigkeit leiden oder Magersüchtige können mit ein wenig Bockshornklee ihre Lust am Essen wieder ankurbeln.

 

Bockshornklee als Potenzmittel

Im Gegensatz zu Nashorn-Hörnern, Tigerpenissen, Seepferdchen und anderem Unsinn, konnte der Bockshornklee seine Eignung als natürliches Potenzmittel schon wissenschaftlich beweisen. Als allgemein Hormon förderndes und regulierendes Mittel greift der Konsum dieser Samen in den Stoffwechsel eines Körpers ein. Das beinhaltet auch eine positive Wirkung auf den Testosteronspiegel, was das männliche Aggressions- und Sexualhormon ist. Bevor ein Mann sich also mit sündhaft teuren Viagra-Chemiebomben versucht wieder in Schwung zu bringen, sollte zunächst der Bockshornklee versucht werden. Übrigens: Diese Samen wirken auch zur Steigerung der Libido bei Frauen. Es haben also beide Geschlechter etwas davon – und das ohne Nebenwirkungen.

 

Abszesse bekämpfen mit Bockshornklee

Aus Bockshornkleesamen lassen sich hervorragende Zugsalben herstellen, mit denen tief sitzende Abszesse und Furunkel behandelt werden können. Ein Esslöffel Samen wird mit abgekochten Wasser verrührt, bis ein sämiger Brei entstanden ist. Dieser wird mit einem Leinentuch auf die entzündete Stelle aufgetragen und 20 Minuten einwirken lassen. Bei 3-4 Wiederholungen am Tag stellt sich die Heilung in wenigen Tagen ein. Bei Furunkeln im Gesichtsbereich sollte man aber stets einen Arzt aufsuchen, da diese sich zu äußerst gefährlichen Entzündungen entwickeln können!

 

Bockshornklee gegen Schwitzen

Wer bei warmen Tagen schnell zu Schweißausbrüchen am Kopf, den Händen oder unter den Armen neigt, der dies gut mit Bockshornklee behandeln. 12 Esslöffeln Samen werden in einem Liter kalten Wasser für 6 Stunden quellen gelassen. Anschließend wird der Sud kurz aufgekocht. Der sehr sämige Sud wird noch ein wenig mit Wasser verdünnt und für 15 Minuten auf die betroffenen Stellen aufgetragen. Die Besserung stellt sich sehr schnell ein.

 

Bockshornklee bei Diabetes

Bockshornklee hat eine regulative Wirkung auf den Blutzuckerspiegel und wirkt damit einer Diabetes entgegen. Die im Bockshornklee enthaltende Aminosäure „4-Hydoxy-Isoleudin“ ist für diesen Effekt verantwortlich. Sie hat eine ähnliche Wirkung wie das körpereigene Insulin. Bockshornklee ist bislang der einzige bekannte Lieferant dieser Aminosäure.

 

Bockshornklee und Cholesterin

Es ist vor allem der hohe Fasergehalt von Bockshornklee, der eine indirekte Wirkung auf die Senkung des Cholesterins im Körper hat. Die Fasern verhindern, dass das Fett aus der Nahrung vollumfänglich aufgenommen werden kann. Bei einer regelmäßigen Einnahme wird so die Bildung von schlechtem Cholesterin gesenkt. Als natürlicher Cholesterin-Senker ist Bockshornklee dabei nicht nur wirksam, er ist darüber hinaus auch sehr bekömmlich und hat nicht die schädlichen Nebenwirkungen der pharmazeutisch produzierten Präparate.

 

Bockshornklee bei Leberbeschwerden

Die Beschwerden mit der Leber waren eine der ursprünglichsten Anlässe, Bockshornklee zu essen. Es waren die Benediktinermönche, die bereits im Mittelalter diese Heilpflanze zu diesem Zweck in ihren Klostergärten angepflanzt haben. Bockshornklee wirkt nachweislich einer Leberverfettung entgegen und begünstigt den allgemeinen Stoffwechsel. Die Leber ist das regenerativste Organ von allen, darum regt der Konsum von Bockshornklee hervorragend die Selbstheilungskräfte dieser zentralen Blutentgiftungs-Einheit des Körpers an.

 

Bockshornklee für ein besseres Blutbild

Mit der Heilung der Leber und Nieren durch die Einnahme von Bockshornklee wird bereits viel für die Verbesserung des Blutbildes getan. Darüber hinaus regt diese Heilpflanze auch die Neubildung von Blut an. Vor allem sein hoher Eisengehalt sorgt dafür, dass sich die Qualität des Bluts durch die Einnahme stetig bessert. Jedoch ist dafür eine längerfristige und regelmäßige Einnahme erforderlich.

 

Bockshornklee bei Hauterkrankungen

Die Haut reagiert als größtes Organ sehr empfindlich auf Veränderungen im Stoffwechsel. Was als lästige aber harmlose Akne beginnt, kann in Wirklichkeit ein Hinweis auf eine erhebliche Störung im Hormonhaushalt sein. Der vitaminreiche Bockshornklee wirkt hier regulieren und sorgt dafür, dass die Selbstheilungskräfte und Selbstreinigungskräfte der Haut wieder aktiviert werden. So kann sie sich nicht nur gegen Akne und Mitessern erfolgreich zur Wehr setzen. Auch Schuppenflechte, Neurodermitis und andere lästige bis qualvolle Erkrankungen der Haut können so durch Bockshornklee geheilt werden.

 

[amazon box=“B077YQJWLX“]

 

Bockshornklee bei Verdauungsprobleme

Bockshornklee ist als ballaststoffreiche Vitaminbombe ein perfektes Nahrung-Ergänzungsmittel. Es wirkt nicht nur regulierend auf den Stoffwechsel, sondern kann seine heilsame Wirkung durch die enthaltenen Schleimstoffe auch bei Entzündungen im Magen-Darm-Trakt entfalten. Das wirkt sich auch unmittelbar gegen Sodbrennen und Reflux aus. Beides wird durch die Einnahme von Bockshornklee schnell gemildert und ganz unterbunden.

 

Bockshornklee bei Parkinson

Parkinson ist eine degenerative der Erkrankung der Nervenbahnen. Sie äußert sich vor allem durch unkontrollierte Bewegungen bei Kopf und Gliedmaßen. Die gängigen Mittel gegen Parkinson können die Krankheit nur verlangsamen. Dafür kommen sie aber mit schweren Nebenwirkungen einher. Das lässt die internationale Medizinforschung nach bekömmlicheren Mitteln suchen. In Indien läuft gegenwärtig ein Forschungsprojekt, welches Bockshornklee für diesen Zweck einzusetzen versucht. Die Ergebnisse stehen noch aus. Man hat allerdings festgestellt, dass bereits die alten Ägypter den Bockshornklee zur Behandlung von Störungen des Muskeltonus eingesetzt haben.

 

Bockshornklee bei Atemwegserkrankungen

Husten, Asthma, Bronchitis und selbst Schnupfen können sehr lästig und langwierig sein. Dies sind jedoch Infektionskrankheiten und sind nicht auf Störungen im Hormonhaushalt zurück zu führen. Dennoch hat sich der Bockshornklee auch bei diesem Krankheitsbild bewährt. Hier ist es vor allem sein hoher Gehalt an Vitaminen und Schleimstoffen, welche die heilsame Wirkung auslösen. Durch den hohen Anteil an Ölsäuren ist er zudem hemmend auf die Bildung von Bakterien.

 

Bockshornklee bei Fieber

Fieber ist zunächst einmal eine Schutzreaktion des Körpers. Er versucht durch eine Erhöhung der Temperatur aktiv die Erreger zu bekämpfen, mit denen er sich infiziert hat. Fieber muss deshalb nicht sofort um jeden Preis gesenkt werden. Dennoch: Bei anhaltenden und akuten Fieberschüben, der so genannten „Hyperthermie“ wirkt ein Extrakt aus Bockshornkleeblättern nach 1-2 Stunden senkend.

 

Bockshornklee und geschwollene Drüsen

Drüsenschwellungen lassen sich durch einen Brei aus zermahlenen Samen des Bockshornklees behandeln, wenn man ihn als warmen Umschlag aufträgt.

 

Bockshornklee bei Gicht

Auch bei Gicht, Ekzemen, Geschwüren und Hautproblemen kann eine Kompresse aus Bockshornklee helfen. Darüber hinaus hilft sie bei Schmerzen in Muskel und Gelenken.

 

Nebenwirkungen von Bockshornklee

Trotz intensiver medizinischer Studien wurden durch Einnahme oder Auftragen von Bockshornklee keine Nebenwirkungen festgestellt. Lediglich eine vorübergehende Produktion von Darmwinden führen. Dagegen ist er sehr gut zur Senkung vom Blutzuckerspiegel geeignet. Er ist damit eine hervorragende Nahrungsergänzung für Diabetiker.
Beim zu häufigen Auftragen auf die Haut kann es zu Irritationen führen.
Im Tierversuch wurde eine Verminderung der Fruchtbarkeit bei Ratten beider Geschlechter nachgewiesen. Doch dafür muss der Bockshornklee in sehr hoher Dosis verabreicht werden.

 

Wann man Bockshornklee nicht essen sollte

Wer allergisch auf Kichererbsen ist, ist es meistens auch auf Bockshornklee. Es kann dann zu Durchfall oder anderen Reaktionen kommen. Obwohl es noch nicht wissenschaftlich bewiesen ist, wird dem Bockshornklee eine Geburt einleitende Wirkung zugeschrieben. Solange nicht das Gegenteil fest steht, sollten deshalb Schwangere vorsichtshalber auf die gezielte Einnahme höherer Dosen Bockshornklee verzichten. Als Beilage zum Salat ist er hingegen harmlos.

Kaufen, Lagern, Haltbarkeit

Bockshornklee lässt sich im Gewürzhandel, im Bioladen, im Reformhaus und im Internet kaufen. Er wird als verarbeitetes Produkt wie Kapsel, Pulver oder Gewürzmischung angeboten. Die häufigste Verwendung ist der Samen. Er kann direkt genossen werden. Darüber hinaus eignet er sich auch zum selbst Ziehen der kleinen Kleeblattpflanzen. Sie eignen sich sehr gut als Beilage für Salate.

Bockshornklee sollte immer in zertifizierter Bio-Qualität gekauft werden. Das gilt vor allem für die verarbeiteten Produkte. Damit hat man die Gewissheit, keine unerwünschten Chemikalien im Nahrungsergänzungsmittel zu haben.

Die optimale Tagesdosis ist ca. 6 Gramm. 1 Teelöffel Bockshornklee-Samen entspricht etwa 4,5 Gramm. Für eine äußere Anwendung sind ca. 50 Gramm ideal. Als biologisches Produkt ist eine trockene, dunkle und kühle Lagerung ideal.

 

Welche Bockshornklee-Produkte gibt es?

Bockshornklee wird unverarbeitet und verarbeitet angeboten. Unverarbeiteter Bockshornklee sind vor allem die Samenkapseln. Frischen Bockshornklee für den Salat zieht man sich idealerweise aus den Samen selbst oder kauft sie beim Gemüsehändler seines Vertrauens.
Als verarbeitete Produkte wird der Boxhornklee als Kapseln, Pulver, Öl oder Tinktur angeboten. Als rein natürliches Produkt ist Bockshornklee immer vegan.

 

Haltbarkeit von Bockshornklee

Die Ideale Lagerung von Bockshornklee ist an einem trockenen, kühlen Ort in einer verschlossenen Dose. Die Dose sollte nicht der direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt sein. Die Samen und Kapseln halten sich länger als das reine zermahlene Pulver. Es ist daher empfohlen, sich das Pulver selbst herzustellen. Die Samen sind etwa zwei Jahre, das Pulver maximal 6 Monate haltbar. Die Pflanze selbst hält sich im Kühlschrank ca. 3 Tage.

 

[amazon box=“B077YQJWLX“]

Wer schreibt hier...
Autor

Autor

Herbert Havera ist Autor und beschäftigt sich schon seit mehreren Jahren mit der Thematik Ernährung/ Gesundheit. In seiner Recherche sind mehrere Stunden an Arbeit geflossen bzw. stehen wir generell im engen Kontakt mit Forschungseinrichtungen, Mediziner und Anwendern. Dank der wertvollen Informationen aus unserem Netzwerk, sind wir in der Lage stets fundierte Informationen rund um Heilmittel bieten, die uns die Natur freiwillig anbietet. Der enorme Vorteil von Naturheilmitteln ist, dass sie meistens frei von Nebenwirkungen sind. Dennoch dürfen sie nicht hemmungslos konsumiert werden. Wir klären Sie darüber auf, welche Tagesdosis unbedenklich, ideal und nicht mehr gesund ist. Denn wie Paracelsus schon sagte: „Nichts ist Gift, alles ist Gift – alleine die Dosis macht das Gift“.  Wir bieten Ihnen Informationen stets nach einer fundierten Recherche. Wir forschen intensiv nach den neuesten Studien, in denen sich die Naturheilmittel unter strengen Tests bewähren mussten. Und wo sich ein angepriesenes Mittel nachweislich als Mummenschanz und Quacksalberei entpuppt hat, lassen wir Sie das ebenfalls wissen. 

Quellenangabe
Sebastian Kneipp: Meine Wasserkur, 10. Auflage, Kempten 1889, S. 129.

Samen von Bockshornklee mit hoher Wahrscheinlichkeit für EHEC O104 H4 Ausbruch verantwortlich. In: Bundesinstitut für Risikobewertung. 30. Juni 2011

King, L. et al. (2012): Outbreak of Shiga Toxin–Producing Escherichia coli O104:H4 Associated With Organic Fenugreek Sprouts, France, June 2011. Clinical Infectious Diseases

 

J. Nathan, S. Panjwani, V. Mohan, V. Joshi, P. A. Thakurdesai: Efficacy and safety of standardized extract of Trigonella foenum-graecum L seeds as an adjuvant to L-Dopa in the management of patients with Parkinson’s disease.In: Phytotherapy research : PTR. Band 28, Nummer 2, Februar 2014, ISSN 1099-1573, S. 172–178, doi:10.1002/ptr.4969PMID 23512705.