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Kardamom – Wirkung, Anwendung, Studien | Wo kaufen?

Wundermittel oder Abzocke?

Überblick

Kardamom steht an der Liste der teuersten Gewürze an dritter Stelle. Hinter Safran und Vanille teilen sich der grüne und der schwarze Kardamom diesen Platz der exklusivsten und begehrtesten Würzmittel in der Welt. Das hat auch einen guten Grund: Kardamom ist nicht nur ein traditionelles, exotisches Gewürz, das sowohl einen Braten wie auch einen Fruchtsalat in ein Feuerwerk verwandeln kann. Das Kardamom ist darüber hinaus in der traditionellen nah- und fernöstlichen Medizin als Heilmittel für viele Leiden in Gebrauch. Die Bandbreite geht von A wie Aphrodisiakum bis zu Z wie Zusatzmittel zur Erholung nach schweren Krankheiten. Hierzulande ist der Kardamom vor allem als exotisches Gewürz in Gebrauch. Er wird in deutschen Küchen gelegentlich zu Bratkartoffeln oder zum Grillen verwendet. Damit hat das Kardamom längst nicht die große Bedeutung, wie in seiner Stammregion. Dort teilen aber gleich drei große Kulturen ihre Begeisterung für das aus den Samen gewonnene Pulver. In der arabischen, indischen und chinesischen Küche hat das Kardamom seinen festen Platz. Das ist Grund genug, dem wohlschmeckenden und wohltuenden Gewürz auch in der westeuropäischen Küche einen größeren Raum zuzusprechen.

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Anwendung und Wirkung

In der indischen, chinesischen und arabischen traditionellen Medizin spielt der schwarze und grüne Kardamom schon seit Jahrhunderten eine wichtige Rolle. Er wird zur Behandlung folgender Leiden und Symptome verwendet:

  • Regelschmerzen
  • Blähungen
  • Klimakterium (Wechseljahre)
  • Mundgeruch
  • Schmerzen
  • Husten
  • Erkältung
  • Grippe
  • Asthma
  • Potenzstörungen
  • Bauch- und Körperkrämpfe aller Art
  • Beruhigung
  • Verbesserung des Appetits und Regulierung des Hungergefühls.

Kardamom ist wohl vor allem wegen seiner krampflösenden Wirkung bekannt. Diese ist bei Regelschmerzen, Asthma, Magenschmerzen, sportlichen Verkrampfungen und anderen muskelbedingten Beschwerden sehr gut anwendbar. Kardamom wird zudem eine stark antibakterielle, antivirale und antifungale Wirkung nachgesagt. Ähnlich wie die Grapefruitkerne verrottet der Samen von Kardamom auf einem Komposthaufen nur sehr langsam. Diese antigene Wirkung macht den Kardamom zu einem willkommenen Helfer bei Erkältungen. In warmer Milch eingestreut, hilft Kardamom auch beim Einschlafen. Es beruhigt die Nerven und schaltet das ewige Kreisen von negativen Gedanken aus. Seine Potenz steigernde Wirkung ist mutmaßlich auf diesen beruhigenden Effekt zurück zu führen. Sehr beliebt ist er zur Bekämpfung von Mundgeruch. In der arabischen Küche gehört das Kauen eines Kardamomsamens deshalb dazu, wenn man vorher stark Knoblauch haltige Gerichte gegessen hat.

Kardamom soll auch für das Gehirn gut sein. Vor allem die Verbesserung der Denkfähigkeit und Gedächtnisleistung soll mit ihm verbessert werden.

 

Kardamom mit Kaffee Wirkung

In original arabischem Kaffee oder Mocca gehört eine Prise Kardamom einfach dazu. Nur so bekommt er sein typisches Aroma und kann seine Wirkung entfalten. Kaffee oder Mocca mit Kardamom soll sehr gut gegen Kopfschmerzen wirken. Auch in schwarzem Tee ist Kardamom als Schmerzmittel verwendbar.

 

Kardamom mit Milch Wirkung

Was bei uns der heiße Milch mit Honig ist, das ist in der indisch-arabischen Welt die Milch mit einem Teelöffel Kardamom. Es ist ein traditionelles Hausmittel, um bei Einschlafstörungen zu helfen. Die Kardamom-Milch beruhigt den Magen, entspannt den Geist und hilft dabei, schneller ins Land der Träume abzudriften. Wie bei allen Hausmitteln und Naturheilmitteln kommt die Kardamom-Milch völlig ohne Nebenwirkungen aus. Bevor also zu stärkeren Schlafmitteln gegriffen wird, empfehlen auch Wir es zunächst einmal mit der Kardamom-Milch zu versuchen.

 

Abnehmen

Man vermutet, dass Kardamom eine anregende Wirkung auf den Stoffwechsel und die Gallentätigkeit hat. Daraus leiten auch renommierte Nachrichtenmagazine in den entsprechenden Kapiteln eine Abnehm-Wirkung ab, die dem Kardamom zugeschrieben wird. Dazu wird ein Teelöffel zermahlenen Kardamom-Samen in heißem Wasser ausgekocht und anschließend abgesiebt. Das Glas wird noch warm getrunken und schon soll die Abnehm-Wirkung einsetzen.

Ganz so einfach wird es mit Sicherheit nicht sein, um mit Hilfe von einer Ernährungsumstellung lästige Pfunde zu verlieren. Im Rahmen eines ganzheitlichen Ernährungs-Managements kann das tägliche Glas Kardamom aber mit Sicherheit seinen Beitrag leisten, und wenn die Wirkung nur psychologischer Natur ist. Schaden kann es in jedem Fall nicht.

 

Krebs behandeln

Wir vom Natur-Kompendium.de haben eine ganz eindeutige Haltung gegenüber allen Naturheilmitteln, denen eine krebs bekämpfende Wirkung unterstellt ist: Wir halten solche Aussagen für höchst unseriös und distanzieren uns in aller Deutlichkeit von diesen Behauptungen. Krebs ist eine ernsthafte Erkrankung, die in seriöse und professionelle Hände gehört. Mit den nach jedem Strohhalm greifenden Krebspatienten Naturheilmittel (oder Heilsteine…) „andrehen“ zu wollen, ist unseres Erachtens höchst verwerflich.

Dennoch wollen auch wir nicht abstreiten, dass der Kardamom im Rahmen einer Krebstherapie einen positiven Beitrag leisten kann. Zum einem hilft ein Glas Kardamom-Tee oder Wasser dabei, eine Mundtrockenheit und einen unangenehmen Geschmack zu bekämpfen. Dies ist eine häufige Folge der konventionellen Chemo- und Strahlentherapie. Was aber die wesentlich interessantere Wirkung von Kardamom bei der Krebsbehandlung ist, ist sein positiver Einfluss auf den Appetit. Kardamom kann dabei helfen, die lähmende und zehrende Appetitlosigkeit von Krebspatienten zu bekämpfen. Er erleichtert damit die dringend notwendige Aufnahme von Kalorien, die der Körper während der Erholungsphase von einer Krebsbehandlung benötigt. 

 

 

Nebenwirkungen

Die Nebenwirkungen von Kardamom sind noch nicht wissenschaftlich erfasst und bestätigt. Nach gegenwärtigem Stand beschränken sich die unerwünschten Effekte beim Konsum von Kardamom auf die „üblichen Verdächtigen“: Wie bei jedem Biostoff kann auch der Kardamom ein Auslöser für Allergiesymptome sein. Diese äußern sich meistens durch die Bildung von Nesseln auf der Haut. Falls Sie den Verdacht haben, eine Allergie gegen Kardamom zu haben, sollten Sie es vorher mit dem Hautarzt im Rahmen eines Allergietests abklären.

Wie bei allen Naturheilmitteln kommt es beim Kardamom auf die richtige Dosierung an. Letzten Endes handelt es sich bei diesem Naturprodukt um einen Cocktail aus ätherischen Ölen. Diese können immer bei einer Überdosierung eine Übelkeit und Erbrechen auslösen. Viel hilft eben niemals viel, da macht auch das Kardamom keine Ausnahme.

Im Wesentlichen war es das aber mit den Nebenwirkungen rund um das Kardamom. Es gibt Hinweise darauf, dass Kardamom den Wirkmechanismus bestimmter Hormone blockieren könnte. Dies konnte jedoch bisher durch keine Studie wirklich bestätigt werden.

 

Darf man Kardamom in der Schwangerschaft einnehmen?

Viele Kräuter können eine Stoffwechselreaktion auslösen oder wirken auf den Hormonhaushalt. Das vermutet man auch beim Kardamom. In geringen Dosen ist er in der Schwangerschaft unbedenklich. In höheren Dosen sollte man jedoch vom Kardamom während der Tragzeit absehen. Das gilt auch für die Produkte, die normalerweise signifikante Mengen dieses Gewürzes enthalten. Dazu zählt auch Zimtgebäck und Lebkuchen. Schwangere, die ihre Heißhungerattacken während der Weihnachtszeit ausleben, sollten deshalb darauf achten, andere Plätzchen und Kekse zu sich zu nehmen als solche, die mit Kardamom gewürzt sind. Es betrifft aber wirklich nur Fälle, in denen Kardamom haltige Produkte exzessiv konsumiert werden. Bei normalen Gebrauch besteht weder für die Mutter noch für das ungeborene Kind durch Kardamom irgendeine Gefahr.

Dosierung & Einnahme

Kardamom Tee

Da es sich bei Kardamom um ein Gewürz handelt, ist es ein ideales Mittel um eine Heilwirkung mit einem Trinkgenuss zu kombinieren. Es wird als Tee oder als Tinktur konsumiert.

Der Tee wird folgendermaßen zubereitet: Zerreiben Sie zwei Teelöffel der getrockneten Samen in einem Mörser und geben Sie sie in ein Trinkglas. Übergießen Sie den Samen mit 15 ml kochendem Wasser. Lassen Sie es 10 Minuten lang abgedeckt ziehen und seihen Sie anschließend die Reste vom Samen wieder heraus. Im Mittel sollte ein Erwachsener nicht mehr als 1,5 Gramm Kardamom pro Tag konsumieren.

Eine Tinktur wird im Verhältnis 1:10 angesetzt. Von der fertigen Tinktur werden 3-4 mal Täglich 40 Tropfen in Wasser aufgelöst oder auf ein Stück Würfelzucker gegeben – fertig.

Kardamom kaufen

Kardamom Gewürz findet sich in jedem besseren Supermarkt oder Feinkosthandel. In größeren Städten gibt es auch häufig arabische Geschäfte. Dort ist meistens auch Kardamom in ganzen Samen verfügbar. Im Internet ist der Kauf von Kardamom weitestgehend problemlos. Jedoch ist es ein recht hochpreisiges Produkt: Mit bis zu 40 Euro pro Kilogramm ist das indische Gewürz mit Sicherheit kein Schnäppchen. Sie sollten es daher stets aus vertrauenswürdigen Quellen beziehen und nicht auf „Schnäppchenjagd“ gehen. Kardamom in zertifizierter Bio-Qualität ist mit 51 Euro pro Kilogramm nur unwesentlich teurer.

 

Kardamom Produkte

Kardamom wird zu drei Produkten verarbeitet:

  • Getrocknete und geröstete ganze Samen
  • Aus Samen gemahlenes Pulver
  • Zu homöopathischen Arzneimitteln verarbeitete Kapseln

Die getrockneten und gerösteten ganzen Samen sind besonders lange haltbar und sie geben eine besondere Sicherheit: Als Kenner ist die Identifikation der Samen als „Echt“ ganz einfach. Das bewahrt vor Betrug durch falsche Ware und macht Hinweise auf Schimmelbefall besonders leicht identifizierbar.

Die zu Pulver zermahlenen Samen sind das gebräuchlichste Produkt, das aus Kardamom hergestellt wird. Es wird in Tüten, Dosen oder gleich in Streuern verkauft. Schwarzer Kardamom ist für deftige Speisen sehr beliebt. Grüner Kardamom wird bevorzugt zum Backen und zum Verfeinern von Tee oder Kaffee verwendet.

Sein Einsatz als Naturheilmittel ist noch stark begrenzt. Gegenwärtig bietet nur ein Hersteller Kardamom-Kapseln als homöopatische Arznei an. Wissenschaftliche Studien über die Wirkung von Kardamom liegen aber noch praktisch nicht vor.

 

Was ist Kardamom?

Kardamom ist der Name eines Gewürzes. Er stammt von der gleichnamigen Pflanze. Man unterscheidet zwischen grünem und schwarzem Kardamom. Beide Pflanzenstämme sind mit dem Ingwer verwandt. Das Ursprungsgebiet war Sri Lanka. Inzwischen ist der Kardamom aber auf der ganzen Welt entlang des Äquators verbreitet. Sein Hauptanbaugebiet ist heute Guatemala in Südamerika.

Genutzt werden vom grünen und schwarzen Kardamom vorwiegend die getrocknete Samenkapseln. Wo verfügbar, werden auch die Blätter zu Tee aufgekocht. Die Samen werden kurz vor der Blüte geerntet und anschließend getrocknet. Sie werden am Stück oder zermahlen verkauft.

Kardamom kommt in vielen Gewürzmischungen vor. Es ist ein zentraler Bestandteil von Curry. Aber auch viele andere Mischungen verwenden es, um den Speisen eine ganz besondere Note zu geben. In Deutschland ist der Kardamom vor allem als „Weihnachtsgewürz“ bekannt. Er wird besonders gerne für Zimtgebäck und Lebkuchen verwendet.

Das Kardamom steht an der dritten Stelle der teuersten Gewürze weltweit. Ein Kilogramm kostet bis zu 50 Euro. Das ist jedoch kein Vergleich zum Spitzenreiter in diesem Ranking: Der Safran ist mit über 1000 Euro pro Kilogramm das mit Abstand teuerste Gewürz der Welt. Dennoch sollte beim Kauf von Kardamom auf eine seriöse Bezugsquelle geachtet werden.

Kardamom ist ein interessantes Gewürz für herzhafte Speisen (schwarz) oder Gebäck (grün). Die schwarze Variante ist auch eine sehr interessante Note in einer Tasse frischem Kaffee. Der Umgang bedarf etwas Übung, wird aber von begeisterten Hobbyköchen und Köchinnen schnell gelernt. So ist der Kardamom eine interessante Erweiterung des Gewürzregals. 

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Autor

Autor

Herbert Havera ist Autor und beschäftigt sich schon seit mehreren Jahren mit der Thematik Ernährung/ Gesundheit. In seiner Recherche sind mehrere Stunden an Arbeit geflossen bzw. stehen wir generell im engen Kontakt mit Forschungseinrichtungen, Mediziner und Anwendern. Dank der wertvollen Informationen aus unserem Netzwerk, sind wir in der Lage stets fundierte Informationen rund um Heilmittel bieten, die uns die Natur freiwillig anbietet. Der enorme Vorteil von Naturheilmitteln ist, dass sie meistens frei von Nebenwirkungen sind. Dennoch dürfen sie nicht hemmungslos konsumiert werden. Wir klären Sie darüber auf, welche Tagesdosis unbedenklich, ideal und nicht mehr gesund ist. Denn wie Paracelsus schon sagte: „Nichts ist Gift, alles ist Gift – alleine die Dosis macht das Gift“.  Wir bieten Ihnen Informationen stets nach einer fundierten Recherche. Wir forschen intensiv nach den neuesten Studien, in denen sich die Naturheilmittel unter strengen Tests bewähren mussten. Und wo sich ein angepriesenes Mittel nachweislich als Mummenschanz und Quacksalberei entpuppt hat, lassen wir Sie das ebenfalls wissen. 

Quellenangabe

Delin Wu, Kai Larsen: Zingiberaceae.: Amomum subulatum Roxburgh, S. 355 – textgleich online wie gedrucktes Werk, In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven (Hrsg.): Flora of China. Volume 24: Flagellariaceae through Marantaceae, Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis, 2000, ISBN 0-915279-83-5.

Buroh, Nicolai, Gödert, Dorothee: Das große Buch der Kräuter & Gewürze. Gräfe und Unzer Verlag, 2008, S. 91.

Seidemann, Johannes: World Spice Plants: Economic Usage, Botany, Taxonomy. Springer Verlag, 2005, S. 12.

Helmut Genaust: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. Birkhäuser, Basel/Stuttgart 1976, ISBN 3-7643-0755-2, S. 94.